Interview C. GUIDOTTI - Geschäftsführerin


C. GUIDOTTI


Guidotti: Marke oder Familienname?

Ich würde sagen, Marke eines Familiennamens. Sie entspricht einer Familie, die breite Kompetenzen im Bereich der Verriegelung und der Sicherheit entwickelt hat. Es ist die Geschichte einer Familie und die eines Unternehmens, beide sind untrennbar miteinander verknüpft.

Seit wann arbeiten Sie bei Guidotti?

Seit 1962, als ich geboren wurde. Ich werde in meinem ganzen Leben den Geruch von Metall und Schneidöl nicht vergessen, wenn mein Vater Dante Guidotti aus der Werkstatt nach Hause kam, oder die nicht enden wollenden Gespräche beim Sonntagsessen, in denen es um das Unternehmen oder die Produkte ging. 
Damit bin ich von Kindesbeinen an aufgewachsen, genauso wie alle meine Familienmitglieder. Meine Brüder arbeiteten schon als Jugendliche im Werk, wenn sie aus der Schule kamen. Meine Mutter lud die Arbeiter oft an unseren Tisch ein. Als ich noch klein war, bereitete ich zu Hause nachmittags die Kataloge für die Messen vor. Ich war mächtig stolz, meinem Vater zu helfen!
Diese Arbeit ist unser ganzes Leben, das meines Vaters, meiner Mutter, meiner Geschwister und mein eigenes.

Was sind Ihrer Meinung nach die Schlüsseldaten des Unternehmens und Ihres eigenen Werdegangs bis zu Ihrer Ernennung zur Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe?

Ein bisschen Geschichte gefällig? Also, um es kurz zu machen, muss man zunächst wissen, dass der gesamte Pariser Raum bereits 1970 mit Guidotti-Beschlagschienen ausgestattet war. Sie konnten an keiner Glastür vorbeikommen, ohne eines unserer Produkte wiederzuerkennen. 
Als nächstes würde ich 1977 nennen, das mit dem ersten elektrischen Einbauschloss ein entscheidendes Jahr war. Etwa zur gleichen Zeit kam unser erstes Türband auf den Markt.
1986 war geprägt vom Erscheinen des DG86, das speziell für die französische Zentralbank konzipiert wurde.
Auch 1992 war ein wichtiges Datum für das Unternehmen und auch für mich, als mein Bruder Jean-Claude nach dem Tod meines Vaters die Führung der Unternehmensgruppe übernahm. Er war es, der einen Großteil unseres Exportmarktes aufbaute.
Zwei Jahre später brachte Guidotti sein erstes Schloss mit Mehrpunktverriegelung heraus : das DG94.
Anschließend war ich selbst es, die 1996 in das Familienunternehmen eintrat, wo ich zunächst im Vertrieb arbeitete. Sechs Jahre später, als mein Bruder 2002 in den Ruhestand trat, wurde ich zur Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Créations D.Guidotti ernannt.

Welche Unternehmensstrategie verfolgen Sie seit 2002?

Guidotti ist seit jeher ein Familienunternehmen, das seinen Mitarbeitern sehr nahe steht. Wir hatten dennoch den Wunsch, die Produktionsmittel zu industrialisieren, ohne dabei die menschliche Dimension außer Acht zu lassen. Es musste eine für Guidottis Unternehmensentwicklung förderliche Umgebung geschaffen werden. Boulogne entsprach diesen Anforderungen nicht mehr,
Deshalb haben wir uns für einen Firmenumzug entschieden. Mehrere Standorte wurden in Erwägung gezogen, doch es war die Toulouser Region, die uns mit ihrer hohen wirtschaftlichen Dynamik und ihrer geografisch interessanten Lage begeistert hat. Die Wahl fiel ganz selbstverständlich auf Revel, da die Stadt ein starkes Interesse zeigte, uns bei sich aufzunehmen.
2003 begann der Bau des Unternehmensgebäudes, ganz auf das Image von Guidotti und seine steigenden Bedürfnisse zugeschnitten und unter Berücksichtigung der Umweltaspekte, die zu den Grundsätzen unserer Marke gehören, denn Revel liegt im Biovalley Lauragais.
Meine beiden Töchter führten Anfang 2004 eine Zeitkapsel in den Grundstein ein. Sie enthält kleine Botschaften, Glücksbringer für dieses Unternehmen, das bereits Teil ihres Lebens ist. Im Juni konnten wir endlich einziehen, und damit begann das Abenteuer für uns, unsere 13 Mitarbeiter, die uns aus Paris mit blindem Vertrauen gefolgt waren, sowie für unsere neuen Angestellten aus Revel.
Von da an ging alles sehr schnell, und der stetig wachsende Erfolg des Unternehmens in der Sicherheitsbranche erbrachte umfangreiche Projekte wie beispielsweise die Ausstattung des Hexagone Balard, dem Sitz des französischen Verteidigungsministeriums.
Mein Vater Dante Guidotti gründete ein innovationsgeprägtes Unternehmen mit familiären Werten, er hatte einen genialen Erfindergeist, der bis heute die Arbeit in unserem Ingenieurbüro inspiriert. Deshalb war es für uns ganz selbstverständlich, im Jahr 2010 unsere erste nach der französischen Sicherheitsnorm NFS 61-937 zugelassene Mehrpunktverriegelung DANTE zu taufen.

Was ist heute Ihr oberstes Anliegen?

Ich würde sagen, dass unsere heutige Priorität auf der Innovation und der Kreation von zertifizierten Produkten liegt, um unseren Kunden stets größtmögliche Sicherheit zu bieten.

Möchten Sie noch ein abschließendes Wort sagen?

Wenn das Unternehmen heute existiert, so haben wir das den Männern und Frauen zu verdanken, die sich ihm tief verbunden fühlen und es mit ihrer Arbeits- und Willenskraft immer weiter vorantreiben. Ich bin ganz besonders stolz auf unsere Mitarbeiter/-innen und auf den Namen, den ich trage.